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Jusos besuchen Agentur für Arbeit

Veröffentlicht am 30.09.2004 in Pressemitteilungen

Um sich ein Bild über die Reform der Bundesanstalt für Arbeit hin zur kundenfreundlichen Agentur für Arbeit zu machen, kam der Juso-Landesvorstand mit seinem Landesvorsitzenden Hendrik Bednarz (Balingen) zu einem „Vor-Ort-Termin“ in die Käthchenstadt Heilbronn. Auch die konkrete Umsetzung von Hartz IV nahm einen breiten Raum ein.
Empfangen wurden die Jusos durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung Martin Diepgen und Geschäftsführer Rebstock. Auf Einladung des neu gewählten Juso-Kreisvorsitzenden Christian Eheim begaben sich die Jusos aus dem „Ländle“ auf die Spuren des Kanzlers, der bereits im Februar 2004 zu Besuch bei der Heilbronner Arbeitsagentur gewesen war. Diese hat bundesweiten Pilotcharakter und war die erste Bundesagentur überhaupt, die ein Bundeskanzler begutachtete, so Diepgen bei der Begrüßung.

Gemeinsam mit Herrn Rebstock erläuterte Diepgen die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit in Heilbronn. Die Kunden werden nicht mehr von einer großen anonymen Tafel im Eingangsbereich begrüßt, sondern von freundlichen Mitarbeitern. „Dies wirkt gleich zu Beginn deeskalierend und stabilisierend“, so Diepgen.

Sowohl von Unternehmerseite als auch von den Arbeitssuchenden gäbe es verstärkt positive Rückmeldungen. „Es tut sich was in der Agentur“, so die Statements. Insbesondere seien Wartezeiten deutlich reduziert und die Stellenvermittlung passgenauer geworden.

Das Heilbronner Beispiel zeigt, dass die Qualität der Vermittlung deutlich zugenommen hat. Zukünftig soll sich 1 Vermittler um maximal 75 Arbeitssuchende kümmern. Derzeit kommen in Heilbronn noch 385 Arbeitssuchende auf einen Vermittler. Mittels eines transparenten und verbindlichen Eingliederungsvertrages soll auch die Eigeninitiative des Kunden gestärkt werden. Auf Anfrage von Juso-Landeschef Bednarz, ob sich durch diese Maßnahmen die Vermittlungsquote erhöht habe, erläuterten Diepgen und Rebstock, dass hierzu bisher keine Zahlen vorliegen. Trotz allen Erfolgen bei der Kundenbetreuung befinde sich die Agentur noch mitten im Modernisierungsprozess. Dennoch konnten sich die Jusos bei einem Rundgang davon überzeugen: „Die Agentur für Arbeit in Heilbronn ist auf dem richtigen Weg“.

Denn auch ein fundiertes Beschwerdemanagement und ein professionelles Callcenter sorgen für eine starke Kundenorientierung. „Wir müssen aber noch besser werden“, lautet das ehrgeizige Ziel. Der Umbau wäre längst abgeschlossen stünde nicht Hartz IV vor der Tür. Bis zum 1. Januar 2005 muss deshalb noch einiges an Mehrarbeit geleistet werden. Insgesamt lässt Hartz IV ein sehr geringes Zeitfenster. Alle ALG II Empfänger wurden angeschrieben und telefonisch kontaktiert. Eine intensive Unterstützung beim Ausfüllen der „etwas bürokratischen Anträge“ (Bednarz) sei selbstverständlich, berichtete Diepgen.

Kein Verständnis zeigte Bednarz für Aufrufe im Internet, die gezielt zur Boykottierung der Fragebögen aufriefen. Dies sei absolut unverantwortlich den Betroffenen gegenüber. Hintergrund ist, dass diejenigen, die keinen Fragebogen ausfüllen, ab Januar 2005 keinen Anspruch auf staatliche Leistung mehr haben.

Erfreut zeigten sich die Jusos, dass die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Heilbronn funktioniere und die Weichen für eine Betreuungsangebot in sogenannten Jobcentern aus einer Hand gestellt sind.

Insgesamt sollen mindestens 320 gemeinnützige Tätigkeiten im Bereich der Pflege, in Altenheimen, Essen auf Rädern und Wäschereien angeboten werden. „Dabei stimmen wir uns eng mit der Handwerkskammer ab, damit reguläre Jobs nicht durch sogenannte 1 Euro-Jobs ersetzt werden“, erklärt Rebstock.

Diepgen forderte abschließend Loyalität auf Seiten der Politik. Diejenigen die unter engem Zeitdruck die Reformen umsetzen müssen, benötigen aktive politische Unterstützung, damit die Reform nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird. Der Umsetzungsprozess der Reformen am Beispiel Heilbronn zeige, dass die Bundesregierung auf dem richtigen Kurs ist, lobte Bednarz anschließend die Umbauaktivitäten.
an.

 

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