Die geplante Laufzeitverlängerung des Kernkraftwerkes Neckarwestheim I stößt bei den Heilbronner Jusos auf grundlegende Ablehnung. „Auf der einen Seite streicht man Förderungen bei regenerativen Energien um dann im Gegenzug die Steinzeit-Technologie Kernkraft mit all ihren Gefahren und ungelösten Problemen zu fördern, dies ist keine zukunftsorientierte Politik“ kommentiert der Juso-Kreisvorsitzende Markus Herrera Torrez aus Lauffen die Pläne zum Weiterbetrieb von Neckarwestheim I.

Die geplante Reduktion der Reaktorleistung um Zeit bis zu einer, aus Sicht der EnBW, günstigen Entscheidung über die Laufzeitverlängerung zu gewinnen, ist nichts weiter als ein plumper Taschenspielertrick um die Rendite des Energieversorgers zu steigern.

Aus Sicht des SPD-Nachwuchses versucht Bundesumweltminister Röttgen mit einem ökologischen Deckmantel die Kritik an der Laufzeitverlängerung einzudämmen, während der neue Ministerpräsident Mappus und seine Umweltministerin Gönner hier im Land weiter offen für die Kernenergie eintreten. Im neuen Landeshaushalt 2010/11 wurden bereits Mittel aus dem Weiterbetrieb von Neckarwestheim veranschlagt, so dass deutlich wird in welche Richtung die Reise gehen soll. „Alle anderen Beteuerungen seitens des Bundesumweltministers stellen sich daher als reine Nebelkerzen da um die Öffentlichkeit zu täuschen“ analysiert Andreas Lanio, Stv. Juso-Kreisvorsitzender.

Es stellt sich für die Jusos im Kreis die Frage, ob nicht auch hier wieder die Regierungen in Berlin und Stuttgart die Interessen einiger weniger, in diesem Fall die der vier großen Energiekonzerne als Betreiber der deutschen Atomkraftwerke, über die Interessen der Allgemeinheit stellen.

Die Heilbronner Jusos fordern, dass der unter Bundeskanzler Gerhard Schröder gemeinsam von Politik und Energiekonzernen festgelegte Ausstieg aus der Kernenergie nicht aufgeweicht oder gar gänzlich aufgegeben werden darf und am Ausstieg aus der Kernenergie festgehalten wird.