Am vergangenen Sonntag besuchte der Juso-Bundesvorsitzende Niels Annen Heilbronn. In einem Polit-Brunch zur Gesundheitspolitik in der SPD-Regionalgeschäftsstelle kritisierte der Juso-Chef die "soziale Schieflage" des Gesundheitskompromisses zwischen SPD und CDU: "Die Reform geht zu Lasten der sozial Schwachen und chronisch Kranken."

Auch der Heilbronner Juso-Vorsitzende Christian Steg bezeichnete die Reform als "nicht ausreichend", es würden nur neue Finanzierungsquellen für ein marodes System aufgetan.

Die Jusos fordern deshalb die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung, "und zwar ohne die ungerechte Kopfpauschale", wie Niels Annen klarstellte: "Wir wollen eine möglichst hohe Beitragsbemessungsgrenze - damit die großen und größten Einkommen unseres Landes endlich einen Beitrag zur Solidarität leisten." Durch die Verbreiterung der Beitragsbemessung sei eine Senkung des Kassenbeitrages um mindestens zwei Prozent garantiert, so Annen weiter.

"Rückenwind" für den nahenden SPD-Bundesparteitag verspürte der Juso-Vorsitzende nach seinem Besuch in Heilbronn. Annen: "Die Jusos werden auf dem Parteitag Druck für die Bürgerversicherung machen!"