Shariff

Meine ersten 100 Tage als Genossin

Veröffentlicht am 25.04.2017 in Kreisverband

Anfang diesen Jahres konnten wir Mareike als neue Juso begrüßen. Wie sind die ersten Monate eines Juso-Neumitgliedes? Wieso hat sie sich für uns entschieden? Mareike beschreibt in diesen Artikel ihre Beweggründe und ihre ersten "100 Tage als Genossin".

Ein Bericht von Mareike Hund

Aufgewachsen bin ich in einer der Generationen, der man immer vorwirft, sich überhaupt nicht für Politik zu interessieren. Leider muss ich sagen, habe ich das auch lange so erlebt. Für mich war Politik von jeher ein Thema. Meine Familie hat mich aber auch schon früh in Diskussionen mit eingebunden. Das Verständnis und Interesse war also schon immer da. Der Gedanke, in eine Partei einzutreten kam mir schon recht früh. Wenn ich mich von so wenigen dafür faszinieren kann, wäre es auch meine Aufgabe etwas zu tun. Dieses Gefühl hatte ich immer.

Das was mich letztlich dazu gebracht hat, das Mitgliedsformular auszufüllen, waren die offensichtlichen, aktuellen, politischen Geschehnisse. Diskutieren ist wichtig und der erste Schritt für alles, es reicht aber nicht aus gegen Brexit – Stimmung, wahnsinnige Möchtegern –Diktatoren und den weltweiten Rechtsruck.

Klar, und ich werde jetzt nicht so tun, als würde ich nicht auch zu denen gehören. Die die vom Schulzzug mitgerissen wurden. Martin Schulz steht für mich nicht nur für neuen Schwung, neue Energie, sondern auch für die alten Werte der SPD.Mit denen wuchs ich auf und es ist heute noch der Grund für viele Wähler die SPD zu wählen.

Martin Schulz Wahlkampfslogan „Gerechtigkeit“ reicht schon so vielen, weil es schon so vieles aussagt. Das ist alles um das wir gerade kämpfen müssen. Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich, zwischen Mann und Frau, Gerechtigkeit für die Wahrheit, für Fakten. Für jeden Einzelnen.

Deutschland geht es gut, das ist was mehrheitlich behauptet wird. Ich kenne persönlich aber so viele, auf die das nicht zutrifft. Sei es, weil sie unter enorm psychischem Stress leiden, da sie in einem Zeitarbeitsvertrag arbeiten und jederzeit gekündigt werden könnten oder weil sie sich mit drei Jobs über Wasser halten müssen und kaum dazu kommen, ihre Kinder aufwachsen zu sehen. Wie also, kann es Deutschland gut gehen, wenn wir alle Deutschland sind und es so vielen schlecht geht?

Da möchte ich mithelfen und mitwirken.

Mit meinem Eintritt in die SPD, habe ich es irgendwie geschafft, das 500. Neumitglied der Baden-Württembergischen SPD zu werden. Das gab mir die großartige Gelegenheit, Leni Breymeier kennenzulernen, unsere Vorsitzende der SPD BaWü. Getroffen haben wir uns in einem Café in meinem Dorf. Und den Weg von Stuttgart bis in die Gemeinde Zaberfeld zu finden, ist nicht einfach. Das Gespräch war extrem entspannt und weckte wirklich Lust, noch mehr über all das zu erfahren.

Als nächstes stand mein erstes Treffen mit den JUSOS auf dem Plan. Kreisversammlung der JUSOS Heilbronn. Zu Gast war auch Thomas Utz, der Bundestagskandidat für unseren Wahlkreis Neckar-Zaber. Das war natürlich klasse, so schnell die Möglichkeit zu haben, so viele Gesichter der SPD kennenzulernen. Eines hat mich aber am meisten begeistert. Da saßen lauter junge Leute, ich bin 21, die meisten da sind jünger als ich, manche gerade dabei ihr Abi zu machen oder mitten in Ausbildung oder Studium und trotzdem immer dabei. Extrem engagiert, unendlich Spaß daran Politik zu machen und was verändern zu wollen. Unglaublich inspirierend. Da erschien die von den Medien gepredigte „Politikverdrossenheit der Jugend“ plötzlich so weit hergeholt.

 

Das Beste an der ganzen Mitgliedssache ist aber, dass man selbst entscheiden kann, wie viel man mit dabei sein möchte.

Bei mir zumindest war es so, dass ich sofort miteingeschlossen wurde. Ich wurde sofort gefragt, ob ich Lust hätte da und dort mitzumachen. Was ich brauchte. Ich weiß von mir, dass ich oft einen Ruck von außen brauche, um etwas anzupacken. Durch die Motivation der Anderen, hat man dann auch die Lust und den Spaß damit anzufangen.

Aber auch wenn man die Zeit nicht aufbringen kann, zu den Treffen zu kommen oder bei Aktionen mitanzupacken, ist das kein Problem. Nichts ist Pflicht, man kann selbst entscheiden wann, wie lange und ob man bei etwas teilnehmen möchte.

Was man nicht verhindern kann, ist auf was man im Alltag Aufmerksam wird. So ging es wenigstens mir. Man achtet viel mehr auf politische News und auch auf gesellschaftliche Meinungen. Es hatte auch den Effekt, dass ich mich mehr informieren wollte über Jegliches. Über Geschichtliches, Aktuelles, ich wollte dazulernen. Das ist ja keineswegs eine schlechte Auswirkung.

Das nächste auf das ich mich freuen darf, ist das hochbejubelte Neumitgliederseminar der JUSOS im Mai. Ich bin auch wirklich gespannt, was mich erwartet. Wen ich kennenlernen kann und vor allem, was ich neues lernen kann. Ich finde es klasse, dass man mit den Seminaren die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden. Und das in völlig unterschiedlichen Themen.

Was ich mir sonst von der Mitgliedschaft erhoffe ist vor allem, dass ich persönlich mithelfen und mitwirken kann. Dass ich spürbar dazu beitragen kann, was zum Besseren zu verändern und dass sich immer mehr Menschen für Politik interessieren, dass sich auch wirklich was ändern kann. Das meiste davon liegt ja aber an mir, es in die Hand zu nehmen.

Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017 startet langsam aber sicher in die Hauptrunde und ich habe den Wunsch, aber vor allem das starke Gefühl, dass das Wahljahr ein sehr gutes für uns wird.

 

 

 

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