Noch vor wenigen Wochen kündigte Bundesbildungsministerin Anette Schavan (CDU) großspurig an, mit einem Nationalen Stipendienprogramm 8 % aller Studierenden unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund mit 300 Euro im Monat zu fördern. Das Programm richtete sich an die leistungsstarke studentische Elite; Staat und Wirtschaft sollten jeweils die Hälfte dazu beitragen. Nun hat sich herausgestellt, dass wohl nur 0,3 % aller Studierenden in den Genuss der Fördermaßnahmen kommen werden. „Wir dachten, die Bundesbildungsministerin meint es mit ihrem Versprechen ernst, mehr in die Bildungschancen der jungen Generation zu investieren“, kommentiert dies Tobias Braun, der Experte für Hochschulpolitik der Heilbronner Jusos. Weiter führt er aus: „Stattdessen ist das schwarz-gelbe Prestigeprojekt schon gescheitert, bevor es überhaupt begonnen hat. Alle reden über gute Bildung, aber keiner will sie bezahlen: Weder der Staat noch die Wirtschaft.“