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Jusos Heilbronn kritisieren Festhalten an Abschlussprüfungen

Veröffentlicht am 04.05.2020 in Landespolitik

Anlässlich der Wiederaufnahme des Schulbetriebs am 4. Mai kritisieren die Jusos im Stadt- und Landkreis Heilbronn das Festhalten von CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann an den Abschlussprüfungen. Prüfungen sollten, laut den Heilbronner Jusos, optional angeboten werden. Dies sei in Anbetracht der schwierigen Vorbereitung und den hygienischen Risiken die gerechteste Lösung.

 

„Der Unmut unter den Schülerinnen und Schülern aber auch in der gesamten Bevölkerung über diese Entscheidung ist groß.“, so der Juso-Kreisvorsitzende Niklas Anner. In den letzten Wochen hat kein Präsenzunterricht stattgefunden. Die Qualität des Onlineunterrichts schwankte deshalb extrem – je nach digitaler Ausstattung der Schülerinnen und Schülern und dem Engagement der Lehrkräfte. „Es ist eine Frage der Gerechtigkeit. Uns ist die Situation der Schülerinnen und Schüler, die jetzt Prüfungen schreiben, wichtiger als irgendwelche Verweise auf andere Bundesländer und andere Jahrgänge. Das sind Scheindebatten. Mein Abitur vor drei Jahren hat mit der heutigen Situation doch nichts zu tun?“, so Anner.

 

Die Jusos Heilbronn fordern, dass niemand, der sich in der jetzigen Situation dazu nicht in der Lage fühle, eine Abschlussprüfung ablegen muss. Trotzdem sollen die Prüfungen für Schülerinnen und Schüler, die sich dazu in der Lage fühlen oder ihre Noten verbessern möchten, angeboten werden. Für Schülerinnen und Schüler, die keine Prüfungen ablegen möchten, sollen die Noten aus den vor Beginn der Pandemie erbrachten Leistungen gelten.

 

Jamie Day, stellvertretende Kreisvorsitzende der Jusos Heilbronn steht selbst kurz vor dem Abitur. „Es geht auch um den gesundheitlichen Schutz aller Beteiligten. Man verlangt von den Schülerinnen und Schülern, dass sie ohne Sorge vor einer Infektion in einen Saal mit dutzenden Schülerinnen und Schülern gehen und Top-Leistungen abrufen.“, so Jamie Day. „Mir fehlt es da an Empathie. Diese wenigen Stunden, die die Prüfung dauert, können über Lebenswege entscheiden.“

 

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