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Jusos unterstützen Parteiordnungsverfahren gegen Thilo Sarrazin

Veröffentlicht am 25.09.2010 in Allgemein

Jusos: „Gesellschaft muss Integrationsdebatte sachlich und ehrlich führen.“

Der Juso-Kreisverband Heilbronn Stadt & Land unterstützt die Bundesspitze der SPD um den Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel in dem Bestreben, ein Parteiordnungsverfahren gegen Thilo Sarrazin durchzuführen, an dessen Ende ein Parteiausschluss des ehemaligen Bundesbankvorstands stehen soll. Am Wochenende fasste der SPD-Nachwuchs mit Unterstützung der Jusos Heilbronn auf einem Landesausschuss in Aalen einstimmig diesen Beschluss. „Wir brauchen das deutliche Signal: Für Eugeniker und Rassentheoretiker ist kein Platz in der SPD“, so der Juso-Kreisvorsitzende aus Heilbronn Markus Herrera Torrez.

Sarrazins abstruse Theorien über Menschen verschiedener Religionszugehörigkeiten, die von Geburt an angeblich weniger intelligent seien, und seine bereits in der Vergangenheit vielfach geäußerten Provokationen, die sozial Benachteiligte diffamieren und stigmatisieren, sind aus Sicht der Jusos der Sozialdemokratie unwürdig. „Thilo Sarrazin tritt die Grundwerte der SPD und den Kampf der Sozialdemokratie für eine offene und tolerante Gesellschaft mit Füßen“, kritisiert Herrera Torrez den ehemaligen Berliner Finanzsenator und Bundesbankvorstand.

Unverständnis löst bei den Jusos die Kritik an der SPD aus, sie halte von der Parteilinie abweichende und provozierende Meinungen nicht aus. Herrera Torrez: „Sarrazin hat die rote Linie überschritten. Er schadet der SPD als Partei und sorgt für ein fatales öffentliches Bild; das wollen wir nicht akzeptieren!“

Gleichzeitig mahnen die Jusos an, die Debatte über die Erfolge und Misserfolge deutscher Integrationspolitik in den letzten Jahren und Jahrzehnten offen, vor allem aber ehrlich zu führen. „Die konservative Verweigerungshaltung führt genauso wie blinder Multikulti-Glauben in eine Sackgasse“, verdeutlicht der SPD-Nachwuchs. Die Bereitschaft von Migranten, die deutsche Sprache zu lernen und Teil der Gesellschaft dieses Landes zu werden, muss ebenso selbstverständlich werden wie das klare Signal, dass Deutschland Zuwanderer willkommen heißt und ihnen alle erdenkliche Hilfe und Perspektiven ermöglicht.

 

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