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Jusos Heilbronn informieren sich über Kernenergie und Rückbau im AKW Obrigheim

Veröffentlicht am 26.10.2010 in Jusos in Aktion

Die Jusos Heilbronn vor dem AKW Obrigheim

Den vergangenen Samstag nutzten die Heilbronner Jusos zu einem Besuch im ehemaligen Atomkraftwerk Obrigheim. Die im Rückbau befindliche Anlage nordwestlich von Heilbronn war bis 2005 in Betrieb. Es war das erste Kernkraftwerk, das in Folge des von der Rot-Grünen Bundesregierung forcierten Atomausstiegs vom Netz ging. Ziel des Besuchs war es, vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den Ausstieg vom Ausstieg aus der Kernenergie, sowohl die technischen Aspekte, als auch die Positionen zu strittigen Fragen von Seiten der Kraftwerksbetreiber kennenzulernen.

In einem rund dreistündigen Programm, das neben einem Vortrag zur Geschichte und Technik des Kraftwerks auch einen Rundgang über das Gelände beinhaltete, konnten interessante Einblicke gewonnen werden. Die kritischen Fragen der Jusos wurden mit dem Pressesprecher des Kraftwerks Achim Haag, der die Führung leitete, offen diskutiert. Dabei wurde erneut deutlich, dass die Frage der Endlagerung ungeklärt ist. Die Endlagerung von radioaktiven Abfällen ist auch in Obrigheim aktuell. Derzeit plant die EnBW, als Betreiber der Anlage, die Errichtung eines oberirdischen Zwischenlagers auf dem Kraftwerksgelände. Der Rückbau schreitet stetig voran und wird in acht Jahren abgeschlossen sein. Wie das Gelände allerdings in der Zukunft genutzt werden soll, ist noch völlig offen.

Nach dem Besuch im Kernkraftwerk Obrigheim steht fest: Die Jusos Heilbronn stehen weiterhin zum Atomausstieg. Jedoch halten es die jungen Sozialdemokraten für wichtig, auch Kernkraftbefürworter zu Wort kommen zu lassen um sich ihre Positionen und Argumente anzuhören. Ziel ist eine offene Debatte, denn es genügt den Jungsozialisten nicht Politik mit ideologischen Scheuklappen zu betreiben. Der Kreisvorsitzende der Heilbronner Jusos, Markus Herrera Torrez, stellt daher fest: „Nur wer beide Argumentationsseiten kennt, sich damit auseinandergesetzt und verstanden hat, kann sich eine eigene fundierte Meinung bilden und diese im Anschluss auch öffentlich vertreten.“ Herrera Torrez plädiert daher in Bezug auf andere aktuelle politischen Themen dafür: „Dass auch andere politische Jugendorganisationen sich zunächst gründlich über den Sachstand informieren, beide Seiten zu Wort kommen lassen und anschließend ihre eigene Meinung formulieren.“

 

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